Spielzeug unterm Weihnachtsbaum

30.11.2025 bis 1.3.2026

Wenn der Duft von Tannennadeln und Lebkuchen durch die Räume zieht, beginnt auch im Kreismuseum Grimma die Weihnachtszeit mit ihrer stimmungsvollen Atmosphäre. Am Adventssonntag, dem 30.11.25, 15.00 Uhr, eröffnet das Kreismuseum Grimma seine diesjährige Weihnachtsausstellung. „Spielzeug unterm Weihnachtsbaum“ weckt Erinnerungen und lädt zu einer Reise in die Kindheit vergangener Jahrzehnte ein. Unter strahlendem Lichterglanz präsentiert sich eine liebevoll kuratierte Auswahl an Spielzeugen aus dem 20. Jahrhundert – von der kunstvollen Handarbeit bis zur industriellen Serienproduktion.

Spielzeuge sind fast so alt wie die Menschheit selbst. Schon aus der Steinzeit finden sich Relikte, die von Kindern als Spielzeuge genutzt wurden. Dabei ist das älteste, bis heute bekannte Spielzeug die Puppe. Sie wurde in früheren Zeiten aus nahezu allen Naturmaterialien wie Stroh, Holz oder Ton hergestellt. Insbesondere Holz war zu allen Zeiten ein beliebtes Material für die Herstellung von Spielzeug. Vor allem in den waldreichen Regionen von Thüringen, des sächsischen Erzgebirges, des Alpenvorlandes sowie in Nürnberg und Augsburg spezialisierten sich Handwerksbetriebe und Manufakturen auf die Herstellung von Holzspielzeug und wurden zu Zentren der Spielzeugindustrie.

Die privaten Sammler Norbert Brandt, Uwe Kertscher, Peter Fricke und weitere Mitglieder des Museumsvereins stellen Spielzeuge aus unterschiedlichen Materialien wie Zinn, Holz, Masse, Blech oder Kunststoff für die Ausstellung zur Verfügung. Klassisches Spielzeug wie Puppen, Teddybär, Puppenstube, Kaufmannsladen, Bauklötze, Kinderbücher oder Würfelspiele fehlen ebenso wenig wie die vor allem bei Knaben beliebten Indianer- und Wildwestfiguren, die vor allem szenisch präsentiert werden. Besonders schöne Exponate sind eine Postkutsche mit dem klassischen Postillion in Uniform, der seine Abfahrt oder Ankunft mit einem entsprechenden Hornsignal ankündigt sowie eine liebevoll restaurierte Personen-Reisekutsche. Beide Exemplare sind aus Holz gefertigt. Ebenfalls sehenswert ist die entzückende Kunst- und Handelsgärtnerei mit Beeten, einem Glas-Gewächshaus und einer kleinen, zierlichen Gärtnerin. Dieses Ensemble wurde um 1920 aus Blech hergestellt.

Ab den 1960er Jahren eroberte Kunststoff die Kinderzimmer. Lego, Barbie, Playmobil oder Modellautos, Spielfiguren und erste elektronische Spiele wurden zu Ikonen einer neuen Konsum- und Freizeitkultur. Farbenfrohe Spielzeuge, blinkende Technik und kreative
Baukästen spiegeln die Faszination einer sich wandelnden Welt. Ein Beispiel ist der Alfetta Spider, ein ferngesteuertes, dem italienischen Alfa Romeo nachempfundenes Plastik-Spielzeugauto aus DDR-Produktion.

Alle diese Spielzeuge erzählen Geschichten von kleinen und großen Wünschen, handwerklicher Meisterschaft und technischen Errungenschaften, die einst Kinderherzen höherschlagen ließen – und es heute noch tun.

Kindergarten- und Schulgruppen dürfen sich auf spannende Experimente rund um den Zauber der Laterna Magica freuen – der lateinische Begriff bedeutet „Zauberlaterne“. Mit diesem klassischen Schaubild wird gezeigt, wie Licht, Schatten und Projektion miteinander wirken und schließlich bildreiche Geschichten erzählt werden können.