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Am Anfang des 19. Jh. begannen in Marktredwitz verschiedene Töpfermeister Krippenfiguren aus Ton herzustellen. Mit dem Aufkommen des Emaille- und Aluminiumgeschirrs mussten sich die Töpfer nach anderen Erwerbsquellen umschauen. Johann Meyer war der erste Figurenproduzent. Besonders beliebt wurden bei der Kundschaft Menschen in alpenländischer Tracht und Landschaft.
Es war nicht das Fichtelgebirge, sondern die romantische Gebirgslandschaft der Alpen, die man sich in die Weihnachtsstube holte. Eine Besonderheit in der Krippe sind die „Strickla“. Dabei handelt es sich um Alltagsszenen wie: ein Förster stellt den Holzdieb, ein Viehhändler kauft einem Bauern ein Stück Vieh ab. Auch frühere Marktredwitzer Originale wie etwa der „Hämmärml-Schorsch“ gehören dazu.
Die Krippentradition wird heute wieder gepflegt. Wochenlang gestalten die „Kripperer“ mit viel Liebe und Phantasie die Landschaft für ihre Krippe mit Steinen, Wurzeln, Baumrinden und Moos. Von Ende Dezember bis Januar laden sie alle Interessierten zur großen Krippenschau zu sich nach Hause ein.