Grimma ist seit dem 16. Jh. auch als Ort der Buchdruckerkunst bekannt. Aus dieser frühen Zeit besitzt das Museum eine Flugschrift Martin Luthers, auf der als Druckort die Stadt „Grym“ angegeben wird, wobei die Nennung der Werkstatt unterbleibt.
Ihre Blütezeit als Druck- und Verlagsort erlebte die Stadt durch den Verleger Georg Joachim Göschen, welcher sich im Jahre 1797 in Grimma am Markt eine Druckerwerkstatt einrichtete. In Göschens Verlag erschienen die Werke Klopstocks, Wielands, Ifflands, eine Neuausgabe Homers u.a. Göschen schuf durch die Gründung der Abendgesellschaft „Heiterkeit“ im Ratskeller einen kulturellen Treffpunkt.
In seinem Wohnhaus in Hohnstädt fanden sich solche berühmten Gäste wie Friedrich Schiller, Gottfried Körner, Schnorr von Carolsfeld sowie Johann Gottfried Seume ein. Seume arbeitete vier Jahre lang als Korrektor in Göschens Druckerei, bis er im Dezember 1801 seinen Spaziergang nach Syrakus antrat.
Dem Verleger Göschen verdankt die Stadt auch die erste Zeitung, das „Grimmaische Wochenblatt für Stadt und Land“.
Die
erste Nummer erschien am 2. Januar 1813. Einige Jahre nach Göschens Tod
führte ab 1834 Carl Ferdinand Philippi diese Zeitung weiter. Er war
auch Herausgeber verschiedener literarischer Blätter wie „Ameise“, „Die constitutionelle Staatsbürgerzeitung“, „Dorfbarbier“ u.a. Mit seinem Verlags-Comptoir machte Philippi Grimma als Verlagsort in Sachsen bekannt.