Ausstellung
Die Anfänge des MAGs
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Der Betrieb vergrößert sich
VEB Chemieanlagenbaukombinat Leipzig-Grimma – CLG
1899 kaufte die Maschinenbauanstalt die Grimmaer Firma Otto Hentschel, die 1860 von Otto Hentschel und Hermann August Selchow gegründet worden war. Die kleine Schlosserwerkstatt mit Metalldreherei befasste sich ursprünglich mit Reparaturen sowie mit der Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen und belieferte die Maschinenbauanstalt mit Dampfkesseln und Kochern. Die Fabrik befand sich zuletzt in der Bahnhofstraße. Mit dem Kauf firmierte das Unternehmen als Maschinenbau-Aktiengesellschaft Golzern-Grimma. Da das Unternehmen in Golzern durch die örtlichen Gegebenheiten keine Erweiterungsmöglichkeiten hatte und sich außerdem in finanziellen Schwierigkeiten befand, vereinigte man 1913 beide Werke in Grimma und verkaufte die Golzerner Fabrik. Zu der Zeit hatte der Betrieb ca. 240 Beschäftigte; während des 1. Weltkrieges waren es zwischen 180 und 320 sowie zusätzlich 40-55 Kriegsgefangene aus dem Lager Golzern. Der Auftragsbestand lag im Juli 1913 bei 234.500 Mark und im Juli 1917 bei 2.700.000 Mark.
1921 und 1922 brachte der Erwerb nahegelegener Grundstücke die gewünschte Erweiterung des Unternehmens. Das Gesamtareal betrug nun 116.000 qm. Der Betrieb verfügte über eine Kesselanlage, eine Dampfmaschinenanlage, ein Elektrizitätswerk, Eisengießerei, Modelltischlerei, Dreherei, Walzenschleiferei, Montagehalle, Maschinenschlosserei, Kupferschmiede, Schmiede, Labor, Zeichensäle, Büroräume, Lagerhallen und Wohnungen für Betriebsangehörige. Die Zahl der Beschäftigten stieg bis 1930 auf 600.
Die Lage in der Nähe des Bahnhofs bedeutete erhebliche Vorteile. Zwei Gleisstränge verbanden das Werk mit der Staatseisenbahn und dienten der Versorgung mit Rohmaterial sowie zum Abtransport der fertigen Erzeugnisse. Ihre Produkte lieferte die Aktiengesellschaft neben Deutschland auch nach Skandinavien, Polen, Russland, Belgien, Frankreich, Spanien, Italien, Rumänien, Japan, Mexiko, Südamerika und auch in arabische Länder.
Zwischen 1933 und 1945 erfolgte eine erneute Rüstungskonjunktur. Das Produktionsprofil entsprach unter Beachtung der neuesten Erkenntnisse dem des 1. Weltkrieges.
Durch beide Weltkriege stiegen die Auftragszahlen, denn zu den Nischenprodukten der Firma gehörten auch Pulverpressen und sonstige Einrichtungen für Munitionsfabriken. Im Zweiten Weltkrieg produzierte das Unternehmen v. a. für die chemische Industrie und die Sprengstoffindustrie.
Ab 1941 ist ein verstärkter Einsatz von Kriegsgefangenen aus Polen, ČSR, UdSSR, Frankreich, Belgien und Italien zu verzeichnen.
1945 waren einige Zerstörungen im Werk zu verzeichnen. Maschinen waren beschädigt und Werkzeug in großem Umfang entwendet worden. Amerikanische Soldaten hatten Teile des umfangreichen Betriebsarchivs, hier besonders Zeichnungen und Patente, mitgenommen.







