12.08.2012 bis 11.11.2012
In allen Jahrhunderten hat es in Grimma Hochwasser gegeben. Das erste gut dokumentierte war das von 1897.
Bis 1897 existierte für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Grimma ein Verband der Besitzer von an der Mulde gelegenen Wassertriebwerken, der bei Hochwasser unterhalb gelegene Ortschaften über die Pegelstände unterrichtete. Dieser Dienst versagte aber sehr oft, da die Meldungen nur aus Gefälligkeit weitergegeben wurden. Aufgrund der großen Flutschäden an Fluren und Ortschaften im Jahre 1897 wurde auf Veranlassung des Ministeriums des Inneren der Hochwasserbeobachtungs- und Meldedienst innerhalb Sachsens gesetzlich geregelt. Es wurden Pegel-, Gefahrenmarken- und Niederschlagsmessstationen eingerichtet, deren Daten an zentrale Stellen gemeldet werden mussten. Doch auch diese Maßnahmen konnten spätere Hochwässer und deren Folgeschäden nicht verhindern.
Vom 12. zum 13. August jährt sich zum 10. Mal das Hochwasser des Jahres 2002, welches im gesamten Muldental und weit darüber hinaus verheerende Schäden an Gebäuden, Infrastruktur und Kulturgut anrichtete und auch Menschenleben kostete. Die Stadt Grimma ist mit ihrer Tallage besonders gefährdet. Das Augusthochwasser hat hier die größten Schäden hinterlassen.
Die Ausstellung zeigt zum einen die furchtbaren Hochwässer vergangener Jahrzehnte in Grimma, zum anderen reflektiert sie die Schönheiten dieser Muldenlandschaft. Das Muldental zog schon immer viele Maler in seinen Bann. So entstanden zahlreiche Bilder von den altehrwürdigen Burgen am Fluss, von Mühlen mit ihren Wehren, von den malerischen Auen und Wäldern. In der Präsentation sind neben Arbeiten professioneller Künstler auch viele Werke von Laienkünstlern zu sehen.
Schon Otto Moser schwärmt in seinem 1885 erschienenen „Führer durch das ganze Mulden-Thal“:
„Bis nach Döben, unterhalb Grimmas, ist das Muldenthal ausgezeichnet schön und vereinigt in sich grandiose und höchst liebliche Bilder, wogegen es alles Rauhe, Wilde und Düstere der Muldenthäler im Gebirge ausschliesst“. Nicht ohne Grund inspirierte diese reizvolle Gegend immer wieder viele Maler, die Landschaft in ihren Gemälden festzuhalten. Der unterschiedliche Blick einzelner Künstler ließ interessante Ansichten des idyllisch in der Talaue gelegenen Flusses entstehen, die nicht an die unberechenbare Mächtigkeit der Natur unserer Mulde erinnern wollen.
Zur Ausstellungseröffnung am 12.8. und am darauffolgenden Wochenende am 18. und 19.8. zeigt das Kreismuseum noch einmal Fotos der Ausstellung „Flutbilder-Bilderflut“ die kurz nach dem Hochwasser 2002 entstand. Zahlreiche Profi- und Hobbyfotografen hatten sich damals an dieser Ausstellung mit ihren persönlichen Fotos beteiligt.