Adventskalender

Retablo mit Geburt Christi, Flucht nach Ägypten, Kreuzigung und Alltagsszenen, Peru, Holz, Massefiguren bemalt, 2009, Foto: Peter Franke
Retablo mit Geburt Christi, Flucht nach Ägypten, Kreuzigung und Alltagsszenen, Peru, Holz, Massefiguren bemalt, 2009, Foto: Peter Franke

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Das spanische Wort retablo kommt aus dem Lateinischen retro-tabulum (hinter dem Tisch oder Altar), das später zu retabulum verkürzt wurde. Dies ist ein Hinweis auf die Tatsache, dass die ersten Retablos in den katholischen Kirchen auf oder hinter den Altären platziert wurden. Retablos kamen durch die spanischen Eroberer in die Anden. Mit diesen tragbaren Altären sollte der katholische Glauben verbreitet werden. In den Retablos fanden kleinere Figuren Aufstellung. Sie zeigen religiöse, historische oder alltägliche Szenen der indigenen Völker des Hochlandes von Peru.
Die dritte Darstellung in der linken Schreinhälfte zeigt eine Zeremonie „Yawar Fiesta“, die einen Kampf zwischen dem Stier (spanische Eroberer) und dem Condor (Symbol der Anden) zeigt. Der Kondor ist auf den Rücken des wütenden Stieres gebunden, der nach langem Kampf an Erschöpfung stirbt. Seine ausgebreiteten Flügel sind ein Symbol für die Freiheit der Andenvölker.