Ausstellung
Die Mühlenbesitzerfamilie Gleisberg
Geschichte der Großmühle Tafel 1
Geschichte der Großmühle Tafel 2
Geschichte der Großmühle Tafel 3
Geschichte der Großmühle 3
1935 ließ Gottfried Gleisberg eine neue Voith-Turbine für den Mühlenantrieb einbauen und 1939 zusätzlich noch eine für die Stromerzeugung.
Am 1. November 1943 nahm Gottfried Gleisberg seinen Sohn Hermann als Teilhaber in die Firma auf und ernannte ihn zum Geschäftsführer. Nach dem Tod von Gottfried Gleisberg 1945 wurde Hermann Inhaber und Leiter der Mühle. Einer drohenden Enteignung nach Kriegsende konnte Hermann Gleisberg entgegenwirken. Aber die Beschlagnahmung des Eckhauses mit Saalgebäude und Gartenvilla konnte er nicht verhindern. 1946 umfasste die Belegschaft 30 Mitarbeiter, die in drei Schichten arbeiteten.
Ende November 1962 war Hermann Gleisberg dazu gezwungen einen Antrag auf staatliche Beteiligung zu stellen, die Genehmigung erhielt er im Dezember 1963. 1964 wurde die Großmühle in einen Betrieb mit staatlicher Beteiligung, mit dem VEB Mühlenwerke Stahmeln als Gesellschafter, umgewandelt. Im Rahmen der letzten großen Enteignungswelle in der DDR erfolgte 1972 die Umwandlung des Unternehmens in den VEB Großmühle Grimma, der dem VEB Kombinat Getreidewirtschaft Leipzig unterstellt wurde.
1980 stattete der VEB Mühlenbau Dresden die Roggenmühle mit einer pneumatischen Mahlgutförderung und modernen Kurzplansichtern aus.
1984 erfolgte die Eingliederung des Mühlenbetriebes in den VEB Getreidewirtschaft Grimma mit Sitz in Trebsen (Betriebsteil Großmühle). Gleichzeitig schied der langjährige Leiter Dr. Hermann Gleisberg aus dem Betrieb aus.
1991 übernahm Cornelius Evert Spelt aus Maastricht von der Treuhand die Mühle, verkaufte sie aber schon 1994 an den bayrischen Unternehmer Ludwig Braml-Gmach, der sie dann wiederum an Spelt verpachtete.
1996 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt. In den Folgejahren verschlechterte sich der Bauzustand der Mühlengebäude rapide. Die beiden Hochwasser 2002 und 2013 beschleunigten den Verfall dramatisch.
2006 erfolgte der Abriss des Speichers auf der Mühlinsel und 2013 der Abriss des Treppenturmes an der Weizenmühle. Der ehemalige Pferdestall dagegen wird seit über zwei Jahrzehnten vom Ruderverein genutzt.
Für das unter Denkmalschutz stehende Mühlengebäude wurde von Seiten der Stadtverwaltung nach einer neuen Nutzung gesucht. Nach der Errichtung der Hochwasserschutzmauer konnte 2018 mit der Sanierung des Mühlengebäudes begonnen werden. Die ehemalige Mühle soll nach dem 2013-Hochwasser nun ein Ersatzneubau für den Seesportverein Albin Köbis werden – so der Beschluss des Stadtrates. Im Erdgeschossraum ist die Lagerung der Boote geplant, im 1. Obergeschoss werden das Büro, ein Vereins- und Speiseraum, im 2. Obergeschoss Schlafräume mit insgesamt 32 Betten geschaffen und im Dachbodenbereich entsteht eine Einliegerwohnung für den Hausmeister/Wassersportlehrer. Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten abgeschlossen werden.
Insgesamt wird sich die Bausumme auf rund 5 Mill. Euro belaufen. 676.000 Euro kommen dabei aus dem Städtebaulichen Denkmalschutzprogramm. Die untere Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes nahm maßgeblichen Einfluss auf die Instandsetzung der historischen Kubatur des Gebäudes, so dass sich die Grimmaer Bevölkerung und auch der Seesportverein heute an dem hervorragend sanierten Denkmal erfreuen können.