Keramiken und Porzellan von Horst Skorupa

26.5.– 17.11.2024

Am Sonntag, dem 26. Mai, um 15 Uhr eröffnet das Kreismuseum Grimma seine neue Sonderausstellung, die dem aus der Schaddelmühle bekannten Maler, Grafiker und Keramiker Horst Skorupa gewidmet ist. Anlass für diese Ausstellung sind die 2022 vom Museum erworbenen keramischen Kunstwerke Skorupas, der 20. Todestag des Künstlers in diesem Jahr sowie der 50. Jahrestag der Gründung des Kollegiums Bildender Künstler in Schaddel. Die Ausstellungseröffnung wird von Uwe Steger, ein prominenter Akkordeonist aus Halle, begleitet.

Horst Skorupa wurde am 18. Januar 1941 in Breslau (heute Wroclaw) geboren. Ab 1961 studierte er Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, brach 1963 das Studium ab und arbeitete bis 1965 in den Herbst- und Wintermonaten als Saisonarbeiter, um die freie Zeit im Frühjahr und im Sommer für malerische Studien zu nutzen. Er strebte danach, die vielfältigen Erscheinungsbilder der Natur mit ihrer unendlichen Fülle an Formen und ständigen Veränderungen in seiner künstlerischen Arbeit malerisch und zeichnerisch präzise zu erfassen. Von 1966 bis 1968 studierte Skorupa an der Leipziger Fachschule für Museologen, arbeitete an verschiedenen Museen und bis 1973 am Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz.

Seinen Lebensmittelpunkt fand er im Dorf Schaddel, das er seit Jahren kannte und liebte. Er erwarb die alte Wassermühle, aus der durch langwierige Um- und Ausbauten ein kreatives Zentrum mit Werkstatt-, Atelier- und Wohnräumen für ihn selbst und befreundete Künstler entstand.
1973 wurde Horst Skorupa Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR. Seither war er als Maler und autodidaktischer Keramiker freischaffend tätig, arbeitete plastisch mit Porzellan und Ton. Bei der Dekoration seiner Gefäße ließ er sich von der unerschöpflichen Natur, der griechischen und römischen Mythologie und von christlicher Ikonografie inspirieren.

Untrennbar mit Horst Skorupas Namen verbunden ist das Kollegium Bildender Künstler „Schaddelmühle“, das er am 16. Mai 1974 gemeinsam mit ehemaligen Studienkolleginnen, der Grafikerin Sigrid Huß und den Keramikerinnen Regina Junge und Astrid Dannegger, gründete. Das Kollegium verstand sich als Zusammenschluss gleichberechtigter Kunstschaffender mit jeweils eigenständiger künstlerischer Entwicklung.
Die künstlerische Arbeit konzentrierte sich neben Malerei und Grafik auf Gefäß- und Baukeramik sowie keramische Plastik. Gemeinschaftsaufträge waren Ausdruck ihrer kollektiven Kreativität.

Innerhalb weniger Jahre avancierte das Kollegium um Horst Skorupa zu einer der bekanntesten Künstlergruppen in der DDR. Es beeinflusste nicht nur die Keramik im Osten, sondern erlangte durch seine Experimente und innovativen Stilrichtungen auch international Anerkennung, was sich in zahlreichen Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen niederschlug.

Bedauerlicherweise wurde seine künstlerische Produktivität durch eine schwere Krankheit immer wieder beeinträchtigt oder sogar unterbrochen. 1992 musste er deshalb seine künstlerische Arbeit beenden. Horst Skorupa starb 2004 in Schaddel.

Die Ausstellung zeigt eine Auswahl aus Horst Skorupas Gesamtwerk, zu dem Gemälde, Collagen und Lithografien, Gefäß- und Objektplastiken, Reliefs und Bildplatten in Porzellan, Keramik und Fayence gehören. Ausgestellt werden die vom Museum 2022 erworbenen exzellenten Kunstwerke, darunter die 1976 entstandene Narrenfigur mit ihrer ausdrucksstarken Gestik als eines der porzellanplastischen Hauptwerke des Künstlers oder die Gefäßplastik „Stillleben mit Hortensie“, ebenfalls ein technisches Meisterwerk aus Skorupas früher Schaffensphase. Dazu gehören auch die beiden sogenannten „Klappfiguren“ aus Porzellan, deren Herstellung mit einer einfachen zweiteiligen Klappform für den Figurengrundkörper erfolgte. Durch plastische und malerische Gestaltung konnte dieser Grundkörper unbegrenzt verwandelt werden.
Weiterhin werden einige Arbeiten des Künstlerkollegiums, wie Vasen, Schalen, Plastiken und Bilder gezeigt.

Zahlreiche Leihgaben wie Schalen, Wandteller, Vasen, figürliche Plastiken aus Keramik und Porzellan sowie Grafiken und Collagen aus dem Museum für Angewandte Kunst Gera, der Schaddelmühle und Privatbesitz aus allen Schaffensperioden Skorupas ergänzen die Ausstellung.