Am 24.7.22 eröffnet das Kreismuseum Grimma um 15.00 Uhr die Ausstellung „Rudolf Fix – ein Spielzeugmacherleben im 20. Jahrhundert“.
Rudolf Fix wurde 1908 in Leipzig-Connewitz geboren. Sein Urgroßvater war Eisenbahnschlosser. Sein Großvater arbeitete als Xylograph, stellte also Druckstöcke und Model aus Holz her. Sein Vater war Maschinenschlosser; er starb 1917 im Alter von 33 Jahren an den Folgen einer Kriegsverletzung. Da war Rudolf Fix gerade neun Jahre alt. Er hatte in den ersten Nachkriegsjahren für Mutter und Schwester zu sorgen. 1922 begann er seine Lehre als Maschinenbauer. Vier Jahre war er arbeitslos – wie viele, bis 1934.
1945 endlich das Ende des Kriegs und des Nazistaats. „Elf Jahre Bau von Mordmaschinen – ich hatte die Nase voll davon“, schrieb Rudolf Fix rückblickend. „Eine humane Erziehung war notwendig. Also weg vom Kriegsspielzeug.“
Am 15. Mai 1945 erhielt er eine Gewerbegenehmigung zur Herstellung von Holzspielzeug. „Wir, meine Frau Ilse und ich, wollten friedliches Holzspielzeug für das Vorschulalter herstellen.“ Dank seiner Ausbildung konnte er die Maschinen, die er dafür benötigte, zu einem guten Teil selbst konstruieren und bauen.
„Unser Spielzeug musste funktionieren, jedes Rad musste sich drehen.“ Auf die FIX-Eisenbahn folgten viele weitere Fahrzeuge – Kipplorenzug, Bimmelbahn, ganz kleine wie das „Flohbähnle“ und, 1955 als Meisterstück seiner Meisterprüfung in Seiffen, ein sehr großes, die „Brockenbahn“, ein kindergartentaugliches Großraumspielzeug zum Mitfahren. Es gab Lastzüge, Traktoren, Seitenkipper, Langholzschlepper sowie landwirtschaftliche Geräte von der Egge bis zum Jauchewagen – alles aus lackiertem Buchenholz. Fast alle Arbeiten sind in der Ausstellung zu sehen.
Anfang der sechziger Jahre stellten Rudolf und Ilse Fix die Spielzeugherstellung ein. Die Preise mussten stabil bleiben, aber die Kosten stiegen und stiegen. Hinzu kamen aufgrund der einseitigen körperlichen Beanspruchung gesundheitliche Beschwerden.
Von 1963 an entstanden Arbeiten aus Edelhölzern wie Cocobolo, Ebenholz, Mahagoni, Palisander, Rosenholz, Teak, Zebrano usw.; aber auch Eiche sowie Birne, Flieder und Pflaume aus dem Garten wurden genutzt. Die Edelhölzer bezog Rudolf Fix von Kunsthandwerkskollegen, die große Schalen und Vasen drechselten und für die abfallenden Reste keine Verwendung hatten. Diese Reste eigneten sich gut für die Herstellung von Miniaturen. In der Ausstellung sind Leuchter, Broschen, Ketten, Knöpfe, „Stehaufchen“ und anderes, auch manche Einzelstücke und Entwürfe sowie filigrane Mobiles aus Edelhölzern zu sehen.
1992 beendete Rudolf Fix sein Arbeitsleben. Er starb 2001 in Leipzig und wurde auf dem Friedhof in Großbothen bestattet.
In der Ausstellung wird das lange, arbeitsreiche Leben von Rudolf Fix nicht nur mit seinen Arbeiten, sondern auch anhand persönlicher Dokumente vorgestellt.