Die Fotografen der Stadt Grimma 1843 bis 1945

Herbert Höppner

1932–1945?

Ähnliches wie für Kupferschmidt gilt auch für den Optiker und späteren Innungsmeister Herbert Höppner, welcher in der Brückenstraße 22 sein Geschäft Anfang der 1930er eröffnete. Das entwickeln, kopieren, vergrößern von Filmen und der Verkauf von Fototechnik spielte auch hier eine größere Rolle als das anfertigen von Passbildern. Am 1. Juni 1933 eröffnete er seine neuen Verkaufsräume in der Langen Straße 62. Im Mai 1940 wurde das Geschäft als Grimmas erster vorbildlicher Kleinbetrieb ausgezeichnet. Für diese Ehrung war neben der fachlichen Qualität vor allem eine vorbildliche politische Einstellung nötig, was für den Parteigenossen Höppner allerdings kein Problem darstellte. Er beteiligte sich schon von Beginn an aktiv an von den neuen Machthabern okkupierten Festtagen wie dem 1. Mai und sonstigen Veranstaltungen. Man darf aber auch nicht verschweigen, dass sein Engagement gegenüber den Mitarbeitern nicht nur auf schönen Worten und Parolen beruhte. Sie wurden übertariflich bezahlt, bekamen ein 13. Monatsgehalt und er legte viel Wert auf eine umfassende, auch fotografische Ausbildung und Weiterbildung seiner Angestellten. Das weitere Schicksal von Höppner ist derzeit noch unbekannt, sein Geschäft übernahm Mitte Juli 1945 zunächst der Optiker Fritz Müller.