05.09.2004 bis 21.11.2004
Am 30. Juli 1791 befahl Kurfürst Friedrich August von Sachsen (1750-1827) die Errichtung eines Husarenregiments. Dieses erste in Sachsen errichtete Regiment umfasste acht Eskadronen mit insgesamt 1065 Mann und 1002 Pferden. Geworben wurde im ganzen Kurfürstentum, wobei die Männer nicht größer als 167,7 cm sein durften. Zu den Grundanforderungen gehörten Mut, Schnelligkeit, Gewandtheit und Ausdauer.
Ende des Jahres 1818 kamen der Stab und die dritte Eskadron des Husarenregiments Prinz Johann nach Grimma. Einquartierung fanden die Männer bei den Bürgern der Stadt, wobei in den kleinsten Quartieren zwei und in den größten bis zu 40 Husaren mit ihren Pferden Aufnahme fanden. Diese Situation änderte sich mit dem Bau der Kasernen. 1893 wurde die erste Kaserne bezogen, 1903 und 1915 die nächsten. Mit der Stationierung des über 1000 Mann starken Heeres, war für die Bürger der Stadt Grimma eine gute Auftragslage verbunden. Nicht nur die Gaststättenbesitzer und Tabakwarenhändler verzeichneten gute Umsätze sondern auch die Schneider, Sattler und Hufschmiede. Die Bauern der umliegenden Dörfer lieferten neben Hafer und Stroh für die Pferde ihre landwirtschaftlichen Produkte in die Stadt.
Die Dienstzeit der Husaren betrug bis 1867 vier danach drei Jahre bei einem Sold von 27 Pfennigen pro Tag. Der Tagesablauf war bestimmt von Reit- Fecht- und Schießübungen, Exerzieren, Pflege der Pferde, Wache stehen und Appellen. Bis 1871 zogen die Husaren mit Säbel und Pistole in den Kampf, anschließend auch mit einem Hinterladerkarabiner.
Der perfekter gewordenen Kriegstechnik waren die Husaren zu Pferd schon Ende des 19. Jh. nicht mehr gewachsen. Besonders im 1. Weltkrieg erlitt das Husarenregiment große Verluste. Anfang des Jahres 1919 wurde es aufgelöst. Zu Ehren der 96 im Krieg gefallenen Soldaten ließen ehemalige Regimentsangehörige in der Leipziger Straße ein Denkmal errichten. Das von dem Dresdener Bildhauer Fred Voelckerling geschaffene Reiterstandbild wurde am 8. Oktober 1922 feierlich eingeweiht.
Das Museumsteam dankt Herrn Jürgen Rolle und Herrn Dr. Krannich für die zahlreichen Leihgaben und die fachliche Unterstützung. In der Ausstellung sind eine Reihe von Fotos, Uniformen, Waffen und Dokumente aber auch Reservistenkrüge, -pfeifen, und -gläser zu sehen.