Die Kohle gibt – die Kohle nimmt

02.06.2008 bis 09.11.2008

Im Raum Borna waren von Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Jahr 1990 der Braunkohlenbergbau und seine verarbeitenden Industrien die bestimmenden wirtschaftlichen Faktoren. Besonders die Kohlenförderung im Tagebau führte in der Region um Borna zu einer intensiven Veränderung der sozialen Strukturen und der Landschaft.
Braunkohle deckte zu etwa 90 % den Energiebedarf der ehemaligen DDR. Die Jahresfördermenge lag bei 300 Millionen Tonnen. Im gesamten westsächsischen Revier wurden bisher insgesamt 3 Milliarden Tonnen Braunkohle gefördert.
Die Perspektivlosigkeit der unter Bergbauschutz stehenden Orte änderte sich schlagartig mit dem gesellschaftlichen Umbruch 1989/90. Der Kollaps der Braunkohlenindustrie in Ostdeutschland brachte neben der riesigen Freisetzung von Arbeitskräften auch eine erhebliche Reduzierung der Braunkohleförderung mit sich. Zu einer wichtigen Aufgabe wurde die Sanierung der Tagebauflächen.

In der Zukunft gilt es mit den verbleibenden Narben des Braunkohlentagebaus umzugehen. Es werden eine künstliche Seenlandschaft mit Promenaden, Yachthäfen, Badestränden, Golfplätzen und zahlreiche Landschaftsschutzgebiete sowie Freizeitparks entstehen.

Die Ausstellung gliedert sich in drei Teilbereiche. Der erste beschäftigt sich mit der Geologie der Region Borna, der zweite mit der Geschichte des Braunkohlenabbaus von der Bauerngrube bis zum Großtagebau und der letzte Teil mit den demografischen und naturräumlichen Veränderungen in der Region. Besonders sehenswert sind neben zahlreichen historischen Fotos die archäologischen Funde aus dem devastierten Ort Breunsdorf sowie verschiedene Objekte aus den Kirchen in Zeschwitz, Cröbern, Trachenau, Eythra sowie Heuersdorf, die ebenfalls dem Braunkohlentagebau zum Opfer fielen.

Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Museum der Stadt Borna, das uns nicht nur zahlreiche Leihgaben und Abbildungen zur Verfügung stellte, sondern auch bei der fachlichen Arbeit unterstützte.
Unser weiterer Dank gilt auch Frau Dr. Gerda Standke für die fachliche Unterstützung und Bereitstellung von Tagebaufotos und geologischen Materialien sowie für die Exkursion zu den verschiedenen Tagebauen der Region.