Ernst Robert Jaeger
1890–1920
Ende März 1890 eröffnete der aus Gera stammende Fotograf Ernst Robert Jäger sein Atelier in dem noch nicht ganz fertig gestellten Wohnhaus in der Hennigstr. 8 (Friedr.-Oettler-Str.). Sein Atelier war täglich zwischen 9 und 18 Uhr geöffnet. Er war vor allem als Portraitfotograf tätig, bot aber auch Haus- und Industriefotografie oder Gruppen-, Tier- und Landschaftsfotografie an. Auf Wunsch machte er ein Probebild, kolorierte die Aufnahmen oder übertrug sie auf Porzellan und Seide. Eine Spezialität waren Platinotypien. Hierbei handelt es sich um ein etwa zwischen 1878 und 1914 beliebtes fotografisches Edeldruckverfahren, welches meistens für besonders hochwertige Portraits verwendet wurde. Vom Reiterfest 1891 fertigte er eine kleine Serie an, welche in zwei Größen erhältlich war. Von ihm stammen auch mehrere Ansichtskarten von Grimma. Am 29. August 1902 bezog Jäger sein neues Atelier in seinem neu errichteten Wohnhaus am Wallgraben 1. Auf der Industrie- und Gewerbeausstellung in Grimma 1908 war er wie sein Berufskollege Philipp Meinhardt mit einigen Fotografien vertreten. Während des Weltkrieges blieb das Atelier geöffnet, aber 1920 verkaufte es Ernst Jäger, der seit 1876 als Fotograf tätig war, an den Fotografen Rösler um sich zur Ruhe zu setzen.