Walter Kupferschmidt
1929–1941?
Die massenhafte Verbreitung der Fotografie in den 1920er und 1930er Jahren führte zum Einstieg von Optikern und Drogisten in dieses Geschäft. Fotoapparate waren in den 1930ern beispielsweise schon ab 1,50 Mark erhältlich. So nahm der Uhrmacher und Optiker Paul Kupferschmidt, der seit 1901 in der Langen Straße 38 in Grimma ansässig war, ab Oktober 1929 zunächst Fotoapparate nebst Zubehör in sein Sortiment auf. Genauer gesagt errichtete zunächst der Leipziger Fotograf Harbers eine Zweigstelle in Kupferschmidts Geschäft. In erster Linie wurden Kundenfilme entwickelt und Passfotos gemacht. Am 1. Februar 1933 eröffnet sein Sohn Walter, selbst Optiker und Fotograf, in der Langen Straße 3 sein eigenes Geschäft für Optik und Fotografie. Sein Vater bot seitdem nur noch Uhren, Gold- und Silberwaren an. Obwohl Walter Kupferschmidt Lichtbilder anfertigte, blieb die Fotografie, im Gegensatz zu einem Fotoatelier, nur ein Nebenerwerb. Der eigentliche Gewinn bestand aus dem Verkauf von Fotoausrüstungen, nicht im fotografieren selbst. Während des Zweiten Weltkrieges musste das Geschäft schließen, da der Besitzer zum Heeresdienst eingezogen wurde. Bereits Mitte Juli 1945 konnte er sein Geschäft wieder eröffnen, allerdings zunächst nur als reiner Optiker. In den 1950ern kamen zwar auch wieder Fotoartikel ins Sortiment, aber als Fotograf ist er nicht mehr in Erscheinung getreten.