Texttafeln zur Ausstellung
Die Kohle gibt – die Kohle nimmt
Der Braunkohletagebau
Die Braunkohlenflöze
Stratigraphie
Die Torfgräberei
Der Tiefbau“
Der Tagebau I
Der Tagebau II
Der Großtagebau I
Der Großtagebau II
Devastierung
Verlorene Orte
Die Braunkohleflöze
In der Leipziger Bucht kam es während des Eozäns und Oligozäns vor rund 40 bis 31 Millionen Jahren mehrmals zur Bildung von weitflächigen Braunkohlenflözen. Bisher ging man von vier abbauwürdigen Flözen aus, die von oben nach unten nachfolgend beschrieben werden:
FLÖZ I
Sächsisch-Thüringisches Unterflöz
Der Flöz-I-Komplex ist auf den südlichen und südwestlichen Teil der Leipziger Bucht beschränkt und reicht im Norden bis zur Linie Pegau-Lobstädt. Das Flöz hat eine mittlere Mächtigkeit von 3 bis 4 Metern. In Subrosionssenken (entstanden durch Auslaugungsvorgänge im Zechsteinkarbonat) kann es bis zu 50 Meter Mächtigkeit erreichen. Es wurde in diesen Kesselstrukturen z.B. im Tagebau Profen abgebaut.Das Flöz weist eine Farbbänderung auf. Man findet hierhäufig fossiles Harz (Retinit). Die Sande und Tone zwischen den Kohleflözen bezeichnet der Bergmann als Zwischenmittel. Sie sind während des Eozäns aus Flussablagerungen entstanden, die zeitweisevom Meer überflutet wurden. Im Oligozän bestehen sie hauptsächlich aus Meeresablagerungen.
FLÖZ II/III
Hauptflözkomplex
Bisher wurden das Bornaer und das Thüringer Hauptflöz als zwei getrennte und zeitlich unterschiedlich alte Flöze betrachtet. Heute geht man von einem altersgleichen Hauptflözkomplex (Flöz II/III) aus, der durch ein das “Braunkohlenmoor” durchströmendes Flusssystem (”Flusssandzone”) räumlich in zwei Teilbereiche getrennt wird. Dabei entspricht das östlich der Flusssandzone verbreitete Flöz dem „Bornaer Hauptflöz“ und das westlich verbreitete dem „Thüringer Hauptflöz“. Als Bornaer Hauptflöz wurde ein 12 bis 14 Meter mächtiges in sich geschlossenes Flöz bezeichnet, das östlich der so genannten Flusssandzone zwischen Borna und Espenhain-Zwenkau verbreitet ist. Es zeigt eine charakteristische helle Bänderung. In Richtung der Flusssandzone spaltet es sich bei Lucka, Kieritzsch und Pulgar in mehrere Teilflöze auf. Im Süden reicht das Flöz bis zur Schnauder. Es ist das ertragreichste Flöz im Bornaer Revier. Westlich der Fluss-sandzone setzt das Thüringer Hauptflöz mit annähernd gleicher Mächtigkeit von 12 bis 15 Metern ein. Auch dieses gebänderte Flöz weist in Richtung der Flusssandzone mehrere Teilbänke auf. Nach Süden reicht es bis zum Zeitz-Weißenfelser Revier. Es hat für den Meuselwitz-Altenburger Raum die gleiche wirtschaftliche Bedeutung wie Flöz II für das Bornaer Revier. Die Flusssandzone verläuft von Südost nach Nordwest durch das ehemalige „Braunkohlenmoor“, wobei sich der Verlauf mehrmals änderte. Sie besteht aus von Süden kommenden Flussablagerungen und von Norden eindringenden Meeresablagerungen, die sich in einer Trichtermündung verzahnen.
FLÖZ IV
Böhlener Oberflöz
Das Böhlener Oberflöz ist bereits im Altenburg-Meuselwitzer Revier ausgebildet, erreicht aber erst nördlich von Borna abbauwürdige Mächtigkeiten. In Espenhain und Böhlen misst es 8 bis 10 Meter. Charakteristisch sind verkieselte Baumstämme und Stubben im oberen Flözbereich. Das Stadtgebiet von Leipzig wird vom Böhlener Oberflöz und dem Bornaer Hauptflöz mit einer Gesamtmächtigkeit von rund 20 Metern in einer Tiefe von 50 bis 70 Metern unterlagert.