Die Kohle gibt – die Kohle nimmt

Texttafeln zur Ausstellung

Die Kohle gibt – die Kohle nimmt
Der Braunkohletagebau
Die Braunkohlenflöze
Stratigraphie
Die Torfgräberei
Der Tiefbau“
Der Tagebau I
Der Tagebau II
Der Großtagebau I
Der Großtagebau II
Devastierung
Verlorene Orte

Stratigraphie

Die oligozänen “Deckschichten” setzen mit mehr als 20 Metern Mächtigkeit über den Braunkohleflözen ein. Sie bestehen vorwiegend aus Meeressanden und -tonen, die vor rund 30 Mill. Jahren in einem Flachmeer abgelagert wurden. Dessen reiche Fauna ist noch heute durch Fossilien wie Haifischzähne, Muscheln, Skelettreste von Seekühen u. v. a.  belegt. Diese fossilführenden Meeresablagerungen („Muschelschluff“) sind nach Süden bis in den Raum Zeitz zu finden. Darüber folgen erneut Meeressande, wie z. B. die Pödelwitzer Sande, in denen nur die Grabspuren von Meeresbewohnern erhalten geblieben sind.

Zwischen den unteren Meeressanden und dem darüber lagernden Muschelschluff tritt mit dem Phosphoritknollenhorizont eine nur 10 bis 30 Zentimeter mächtige, aber geologisch sehr wichtige und charakteristische Schicht auf. Sie ist nahezu in der gesamten Leipziger Bucht ausgebildet. Dieser Horizont enthält zahlreiche Fossilreste und umgelagerte (allochthone) Phosphorite in unterschiedlichster Ausbildung und Größe von kleinen Kugeln über Knollen und Walzen, die mitunter Fossilreste umschließen. Im Muschelschluff treten häufig brotlaibförmige Kalk-Schluff Konkretionen (Septarien) auf, die mehrere Meter Länge erreichen können.

Die tertiären Sedimente werden von eiszeitlichen Bildungen (Ester- und Saale- Kaltzeit )überlagert. Deren Material, z.B. Geschiebemergel, Sande und Kiese, wurde während der Kaltzeiten von den großen Inlandeisgletschern herangeführt oder von den aus dem Erzgebirge kommenden Flüssen abgelagert. Die mit dem Eis aus Skandinavien herantransportierten Geschiebeblöcke bezeichnet man als Findlinge. Während der dritten nordischen Vereisung, die unser Gebiet nicht mehr erreichte, wurde vor dem Inlandeis eine geringmächtige Lößdecke angeweht (Lößlehm). Die Täler sind von einer im Holozän entstandenen Auelehmdecke überlagert, die in der Elster- und Pleißenaue Mächtig-keiten von 2 Metern und mehr erreicht. Damit hat das Gebiet um Borna Böden von großer land- und forstwirtschaftlicher Bedeutung.