Gemodelt und gesetzt – Ofenkachelmodel aus Grimma

Texte der Ausstellungstafeln

Ausstellung
Die Ofenkachel im Wandel der Zeit
Kachelmodel aus zwei Jahrhunderten
Das Töpferhaus und sein reicher Fund
Geschichte der Grimmaer Töpferinnung
Innungsordnung der Grimmaer Töpfer
Die Herstellung der Ofenkachel
Tonvorkommen und Tonaufbereitung
Aufbereitung
Verkauf der Töpferware

Die Herstellung der Ofenkachel

Ausgangspunkt für die Kachelherstellung bildete ein vom Hafner, Formschneider oder Bildhauer meist aus Ton gelegentlich auch aus Gips oder Holz hergestelltes Modell, die Patrize.

Als Motivvorlage dienten hier vor allem Holzschnitte oder Kupferstiche namhafter Künstler. Bei dem Grimmaer Kachelmodelfund konnte zum Beispiel für die Serie der acht Tugenden der Goldschmied und Kupferstecher Antonius Eisenhoit (1553-1603) ausgemacht werden und aus der Serie der 12 Tyrannen diente für die Darstellung des Königs Saul eine Bildvorlage von Erhard Schön (1491-1542).

Von der Patrize, einem Positiv, konnten Abdrücke aus Ton abgeformt werden. Diese seitenverkehrten Negativabdrücke aus etwas gröber gemagertem Ton werden Kachelmodel oder Matrizen genannt.

Vermutlich entstanden die Kachelmodel in unmittelbarer Nähe der Künstler bzw. Formenschneider. Allerdings gibt es für die Verbreitung von Kachelmodeln bis heute keine schlüssigen Nachweise.