Texte der Ausstellungstafeln
Ausstellung
Die Ofenkachel im Wandel der Zeit
Kachelmodel aus zwei Jahrhunderten
Das Töpferhaus und sein reicher Fund
Geschichte der Grimmaer Töpferinnung
Innungsordnung der Grimmaer Töpfer
Die Herstellung der Ofenkachel
Tonvorkommen und Tonaufbereitung
Aufbereitung
Verkauf der Töpferware
Tonvorkommen und Tonaufbereitung
Die Grimmaer Töpfer bezogen ihren Ton aus dem Döbener Pfarrholz. Hier gruben von jeher alle Töpfer ihren Ton nach Bedarf und zahlten dem Pfarrer 14 Groschen Zins. Im Jahre 1568 verweigerte der neue Rittergutsbesitzer von Döben, David von Hirschberg, das weitere Abgraben, „ damit das Pfarrholz nicht verwüstet und seine Schaftrift nicht geschmälert wird“. Außerdem aber verwandte der Pfarrer den Zins „zu seinem Nutz, welches der Kirche zum Nachteil geschehe“, denn er habe aus dem Pfarrholz nichts als sein Feuerholz alljährlich zu entnehmen. Hirschberg schloss 1569 mit der Innung einen Vertrag: Die Töpfer durften gegen Zahlung von vier Meißnischen Gulden an die Kirche und einem Gulden an den Herrn von Hirschberg für die Abnutzung der Hutung weiterhin ihren Ton in Döben graben. In der Mitte des 18. Jh. entnahm die Innung den Ton vorübergehend aus dem Elsterbusch nördlich vom Münchteich. Seit 1875 wurde der Ton vornehmlich aus Golzern, auch aus Nerchau, Grechwitz und Colditz geholt.
Eine der wichtigsten Eigenschaften des Tones ist die Plastizität, die je nach Tonsorte unterschiedlich ist. Ein stark bildsamer Ton wird als fett bezeichnet, er fühlt sich glatt an und ist geschmeidig. Um beim Trocknen Schwindungsrisse zu vermeiden, werden Magerungsmittel wie Sand, Quarz und Glimmer zugesetzt. Im Gegensatz dazu steht der magere Ton mit groben Beimengungen. Er ist weit weniger plastisch und reißt daher beim Formen leicht. Seine Vorteile sind ein geringerer Schwund und eine geringere Rissanfälligkeit während des Brandes.
Für die Herstellung von Ofenkacheln ist der magere Ton geeigneter.