Als in Grimma das Gewerbe blühte

Vorwort

Das vorliegende Heft entstand aus Anlass der Sonderausstellung „Als in Grimma das Gewerbe blühte“, welche vom 22. Juli bis zum 18. November im Kreismuseum Grimma präsentiert wird. Vor allem die beiden Gewerbeausstellungen von 1860 und 1908 werden näher beleuchtet. Sie dokumentieren anschaulich die Veränderungen im Handwerk und Handel während des knappen halben Jahrhunderts zwischen den Ausstellungen. Das Bevölkerungswachstum und die Gründung größerer Fabrikbetriebe veränderten auch in Grimma die Struktur der Stadt. Die vormals kleinen Verkaufsräume wurden nun zu großen Ladengeschäften umgebaut und das Handwerk teilweise aus der Innenstadt in die Randbezirke verdrängt. Mancher Handwerker musste durch die Konkurrenz großer Fabriken ganz aufgeben, was zu einem spürbaren Rückgang der kleineren Handwerksbetriebe in Grimma führte. Einhundert Jahre nach der Ausstellung von 1908 ist das Gewerbe wieder einem tiefgreifenden Wandel unterworfen. Heute setzen den Händlern der Innenstadt vor allem Großmärkte und Discounter, sowie der wachsende Internethandel zu. So bietet die Sonderausstellung einen Einblick in die veränderten Verhältnisse denen die Wirtschaft Grimmas in den letzten 160 Jahren ausgesetzt war.
Danken möchte ich den Mitarbeitern des Kreismuseums Grimma für den Zugang zu noch vorhandenen Archivalien und Objekten, die eine nähere Beschäftigung mit dem Thema erst möglich machten, und den Mitgliedern des Museumsvereins die u.a. wieder die mühselige Korrektur der Texte übernahmen.

Peter Fricke, Juli 2018